Bevor ich mein Leben in einem Rucksack durch die Gegend trage, verbringe ich die Vorweihnachtszeit erst mal zuhause bei meinen Eltern. Das letzte Mal, dass ich so „unbeschwert“ zuhause war – ohne Job, ohne Verpflichtungen, ohne ein Referat oder Hausarbeit war wohl in den letzten großen Sommerferien zur Schulzeit. Und eine Vorweihnachtszeit ohne 40 Stunden + Überstunden Woche klingt ja auch recht verlockend. Ich sollte mich also drauf freuen. Gleichzeitig beschleicht mich aber auch die Angst, wie es ist, nicht nur als Wochenendgast wieder im Elternhaus zu sein, sondern als aktiver Mitbewohner.
Nein, ich weiß nicht ob ich zum Essen daheim bin. Ja, ich räum gleich die Spülmaschine aus. Warum interessiert es dich jetzt wann ich zuhause bin, das fragst du mich sonst doch auch nicht. Und ich weiß nicht, wer noch alles kommt. Ja, ich stell die Mülltonnen raus und kauf morgen neue Milch.
Die letzten Jahre hab ich die meiste Zeit alleine gewohnt, hab das Licht aus Versehen im Bad angelassen. Hab meine Geschirr sofort nach der Benutzung gespült und nachlässig den Fernseher laufen gelassen, wenn ich nicht im Zimmer war.
Ich hasse es, mich morgens direkt nach dem Aufstehen zu unterhalten. Und ich hasse offen stehende Türen. Ich liebe es aber, in einem Museum zu wohnen. Was bedeutet, wenn ich wieder komme liegt und steht alles da wo ich es zurückgelassen hat. Jetzt laufe ich Gefahr dass jemand einfach meine Sachen wegräumt. Auch wenn es gut gemeint ist, ich will das nicht. Hinzu kommt, dass wir zuhause nur furchtbar langsames Internet haben.
Mama, Papa – i`m coming home und ich bin sehr gespannt wie es ist nach 7 Jahre wieder Teil eines Familienhaushaltes zu sein.
