Es hat bis zu der schlaflosen Nachtbus-Fahrt gedauert (auf der im Übrigen wirklich die Rucksäcke durchgewühlt werden, immerhin fehlte nichts – bloß war meine Kosmetiktasche bei jemand anderem drin), nach ein paar Stunden Geschaukel durchs thailändische Hinterland und guter Musik – und plötzlich konnte ich mein Glück fassen.
Die Ankunft am Flughafen war zwar problemlos aber irgendwie doch zu emotional. Ich kenn mich selber gut genug um zu wissen, dass mindestens ein emotionaler Einbruch kommen würde in den vier Monaten. Der kam dann aber auch prompt. kurz nachdem ich meinen Rucksack vom Gepäckband genommen hatte. Ich saß wie ein Häufchen Elend, völlig übermüdet mit meinen Sachen in der Abflug Halle, weil es noch viel zu früh war um zum Hostel zu fahren und mir kam Ende April unendlich weit weg vor. Die drei Russischen Halbwüchsigen neben mir haben mich mit Taschentüchern, pappsüßer Schokoladenmilch und gebrochenem Englisch versucht wieder aufzupäppeln, bis ich irgendwann einfach eingeschlafen bin.
Der Taxifahrer, der mich in die Stadt gebracht hat, ist fast ausgeflippt als ich ihm erzählt habe, dass ich aus Deutschland komme. „Oh yes, Football – World Champion“ und es folgte eine Nacherzählung der gesamten WM. Ehm ja… Im Hostel hat mich der Nachtwächter direkt auf die Couch verfrachtet und zugedeckt. Sobald ich aufstehen wollte, rief er hoch: „you should rest!!!“. Ok, verstanden – ich muss wohl wirklich wie der Tod ausgesehen haben. Ich hätte noch bis 14 Uhr auf dem Sofa gelegen, wenn nicht das Mädel, das plötzlich neben mir Zeitung gelesen hat, mir ihr Bett angeboten hätte! Unfähig zu protestieren hab ich mich also erstmal da abgelegt und endlich mal mehr als eine Stunde am Stück geschlafen.
Die nächsten zwei Tage hab ich dann mit Susanne aus meinem Schlafsaal verbracht – abseits der total überlaufenden Gegenden hat mich Bangkok beim zweiten Mal mehr begeistert. Das Viertel von unserem Hostel fühlte sich mehr nach einer Kleinstadt an – ruhig und auch voller Einheimischer. Ich hab mir dieses Mal vorgenommen eher an den Unterkünften zu sparen und dafür mehr Geld für Essen auszugeben. Die Blöße die ersten Tage bei Mäcces und Starbucks zu essen wollte ich mir nicht noch einmal geben. Stattdessen habe ich brav jeden Tag Thaifood gegessen und auch gemocht.
Am zweiten Tag haben wir uns mit den Boot einmal den Fluss rauf und wieder runterschunkeln lassen. Den Nachmittag haben wir in der hangout area einem der schönsten und individuellsten Hotels verbrach,t dass ich jemals gesehen habe. Mit ganz viel Liebe zum Detail eingerichtet, in jeder Ecke etwas zu entdecken und Abends mit einer tollen Dachterasse mit Blick auf einen riesigen goldenen Buddah. Das Gemüse für das Restaurant wird ebenfalls auf der Dachterasse abgebaut.
Am letzten Tag waren wir sind wir erstmal im Hostel versackt und haben uns von den anderen Kartentricks und Geschicklichkeitsspiele zeigen lassen und dummes Zeug geredet. Und zum Abschluss dann doch einmal zum shoppen auf die Khao San Road.
Ich bin sehr dankbar, dass die ersten Tage doch recht untouristisch und entspannt waren und freue mich jetzt unfassbar auf Strand, Meer und tauchen.
