Das Zeitgefühl gar man schnell verloren, welcher Tag heute ist weiß man vielleicht grad nur, wenn man das nächste Hostel bucht oder man weiß das Datum, weil dann der nächste Bus geht. Ob Montag oder Freitag ist, wird unwichtig. Den Monday Blues kriegt man nur noch über Facebook und Instagram mit – ebenso die Vorfreude aufs Wochenende. Jeder Tag ein Samstag!
Gleichzeitig denkt man jeden Tag, man müsste wieder etwas denkwürdiges erleben, einen inspirierenden Menschen treffen, das beste Essen der Stadt finden, vielleicht eine interessante Unterhaltung mit einem Local führen. Das ist hier ja kein klassischer Urlaub, sondern ein Erlebnis. Also soll auch was erlebt werden. Denkt man.
Ich glaube, es ist wichtig sich auch mal ein „Wochenendtag“ zu gönnen. Ein Tag an dem man sich abends fragt, was man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat und wie dieser so schnell vorbei gehen konnte. Ich hab an meinem letzten Tag in Siem Reap ausgeschlafen, in einem wunderschönen Cafe gefrühstückt. Gelesen, gefrühstückt, auf dem Fenster geschaut, Musik gehört. Ich hab mit fast niemandem geredet, hab keinen meine Story erzählt, niemandem nach Tips für irgendwas gefragt, sondern war einfach nur da. Hab den TukTuk und Moto Fahrern zugeschaut, wie sie versucht haben Kundschaft zu locken, Kindern beim rumtollen zugeguckt und bin zum Nachmittag wieder in das gleiche Cafe und plötzlich war es dunkel.
Langweilig? Vielleicht, aber gut so.
Spannend auch wie sich beim Reisen das Wort Freund verändert. Vor einiger Zeit stand in der Neon mal ein Artikel darüber, wie man sich beim älter werden immer schwerer tut Freunde zu finden. Wenn man neue Leute trifft, denkt man erst darüber nach ob die Freundschaft einen Mehrwert hat oder ob man überhaupt so Zeit investieren möchte. Man hat ja so schon genug zu tun. Beim Reisen verhält man sich fast eher wie ein Kind, man befreundet erstmal alles was sich in näherer Umgebung befindet und sortiert dann ggfs. nochmal aus. Du schläfst in meinem Dorm? Lass uns Freunde sein! Du brauchst auch ein TukTuk? Lass uns Freunde sein!
So trifft man Leute, die vielleicht viel jünger oder viel älter sind, mit denen man kaum offensichtlich Gemeinsamkeiten hat oder Extrentiker denen man sonst vielleicht eher aus dem Weg gegangen wäre. Ich hoffe, dass man sich etwas von dieser Unbeschwertheit und Offenheit für den Alltag zuhause bewahrt.
Januar 2015.












Bring dir ein wenig „Kindsein“ mit von deiner Reise. Es hat alles einen Sinn wenn es für einen Außenstehenden nicht nachvollziehbar ist. Wenn du Kind bist kannst stundenlang mit einem Legostein spielen. Bist du älter wirst du gefragt….wo ist der Bauplan? Sei bei dir ohne zu fragen was das Ziel ist. Genieße die Sekunde ohne zu fragen was ist in einer Stunde.
LikeLike