Der Inle Lake sollte unsere letzte richtige Station in Myanmar sein, wir hatten zuvor malerische Bilder von den Reusenfischern, Häusern auf Stelzen und umliegende Berge gesehen. Die Realität sah etwas anders aus. Der Hauptort an dem See hatte einen lieblosen Ortskern gesäumt mit Travel Agencys und Souvenierlädchen. Unser Hotel war ein schäbiger Betonbau und mit uns schoben sich einige Asiatischen Touristen bewaffnet mit großen Objektiven durch die Straßen.
Wir waren zwar froh wieder in der Zivilisation zu sein, aber hatten den sehr touristischen Anschein schnell satt. Die letzten Tage hatten uns schwer beeindruckt und voll mit Eindrücken zurück belassen. Der Inle Lake fühlte sich da eher wieder wie ein Rückschritt an. Um aber trotzdem etwas von der Umgebung zu sehen, liehen wir uns Fahrräder und fuhren hoch zu einem Weingut. Von dort hatte man eine perfekte Sicht auf den See und das Ambiente erinnert daut ein bisschen an die Pfälzer Weinberge.
Touristische Gegenden haben natürlich immer den Vorteil, dass man oft Zugang zu westlichem Essen hat. Wir freuten uns riesig über den ersten guten Kaffee seit Tagen, eine Kugel Eis und ein Stück Pizza. Den halben Nachmittag verbrachten wir einem Künstler Café mit schnellem Internet und buchten endlich unsere weiteren Flüge. Für mich sollte es in zwei Tagen nach Bali gehen, Luc würde zeitlich einen Flieger nach Malaysia besteigen um dann von da aus seinen Bruder in Australien zu treffen.
An unserem letzten Abend aßen wir endlich einen lokale Spezialität „Shan-Noodles“ und stießen auf die zwei Wochen in dem wunderbaren Land an. Ich hatte bereits erwartet, dass mich Myanmar sehr begeistern würde aber ich hatte nicht erwartet, dass es mich so beeindruckt und geerdet zurück lässt. Ich bin unendlich froh, dass ich mir die Zeit für dieses besondere Land genommen habe.
Am nächsten Tag wurden wir nur noch mit einem TukTuk abgeholt und zur Busstation gebracht. Ein Nachtbus brachte uns nach Yangon und wir mussten dann „nur noch“ ca. 12 Stunden am Flughafen totschlagen um dann gemeinsam in den Flieger nach Kuala Lumpur zu steigen. Luc würde zwei Nächte in KL bleiben, ich flog weiter und war nun erstmal wieder alleine unterwegs. Ich war froh, mit Luc einen entspannten Reisepartner gefunden zu haben aber irgendwie auch wieder euphorisch mich nun für ein paar Tage alleine auf Bali einlassen zu können.
April 2015






