Wer nach Bali reist, kommt um Ubud nicht drum herum. Wenn man einen klassischen „Traveller“-Ort malen würde, der die häßlichen Seiten des Reisen und die sozial-ökonomischen Gegebenheiten von süd-ost-asiastischen Ländern ausblendet, landet man ungefähr bei dem Bild, dass wir uns von Ubud gemacht haben.
Wir haben dort in einem Homestay gewohnt, mit einem Frühstück wie im Instagram-Feed und mit einem Infinitypool, der die Palmen und Reisterassen überblickt. Im Affenwald, wird man von mal mehr mal weniger scheuen Äffchen gegutachtet, besprungen und im schlimmsten Fall beklaut. Es gibt unzählige Yogastudios, vegane Restaurants, Fair Trade Cafes und einen enorm hohen Anteil an gebräunten Westler, die alibimäßig am Macbook sitzen und verträumt ihr digitales Nomadenleben genießen. Die Stimmung ist ausgeglichen, freundlich und irgendwie sehr vertraut. Quasi ein riesiger Starbucks unter Palmen.
Wir hatten etwas Pech mit dem Wetter und unsere Tagespläne wurden immer mal wieder von Regenschauern durchkreuzt. Den Monkey Forest und den ein oder anderen Tempel haben wir uns natürlich angeschaut, sind mit dem Roller zu weiteren Tempeln und auch zu den Reisterassen gefahren.
Mein persönliches Highlight war der nächtliche Aufstieg zum Mount Batur, um von dort oben den Sonnenaufgang zu sehen. Wir wurden mitten in der Nacht geweckt und sind zum Fuße des Berges gefahren worden. Unsere Gruppe bestand aus ca. 10 Personen und 2 Guides, die uns sicher und geduldig den Berg hochgeführt haben. Man startet in völliger Dunkelheit nur mit Taschenlampen und arbeitet sich im Gänsemarsch den Berg hoch. Einen befestigten Weg gibt es natürlich nicht, stattdessen läuft man auf Geröll und feinem Lavasand. Nach ca. 3 Stunden Aufstieg hat man es dann beinahe geschafft.
Je höher wir kamen, umso bewölkter wurde es. Oben angekommen lag die komplette Umgebung unter einer Wolkendecke und wir befürchteten, dass der Anstieg quasi umsonst war. Die Guides bereiteten das Frühstück vor und als es langsam heller wurde, verzogen sich die ersten Wolken. Außer uns waren bestimmt noch ungefähr 5 andere Gruppen am Gipfel. Es herrschte aber eher allgemeine Erschöpfung und Restmüdigkeit und als es dann endlich Frühstück gab auch gefräßige Stille. Die Wolken rissen immer mehr auf und hatten freie Sicht auf den Sonnenaufgang.
Ich persönlich mag Sonnenaufgänge ja lieber als Sonnenuntergänge. Der Sonnenuntergang ist meistens eher laut, geschäftig, mit vielen Leute und feiern verbunden. Der Aufgang hingegen ist leise, ruhig, ein Neuanfang, alle Möglichkeiten für diesen Tag und meist alleine oder mit den besten Freunden.
Der Abstieg war dann im hellen natürlich etwas leichter. Wir fuhren zurück nach Ubud und organisierten die Weiterreise auf die Gili Inseln.





